Bild: NEAG Norddeutsche Energie AG

NEAG AG: Neue Windkraftanlagen und Innovationen mit starken Partnern an der Seite

Lesedauer: 4 Min.

Nik M. Piening ist Vorstandsmitglied der NEAG Norddeutsche Energie AG. In seiner Rolle ist er Gestalter der Energiewende in Deutschland und treibt den Ausbau der Windkraft voran. Das Team der NEAG AG hat im Jahr 2022 mit den eigenen Windkraftanlagen über 520 Gigawattstunden grünen Strom produziert. Im Interview blickt er auf die Lage der Windbranche und zeigt, wie sich die NEAG AG unter anderem mit starken Partnern stabil aufstellt, um aktuelle Herausforderungen zu meistern.

Die NEAG Norddeutsche Energie AG kennen unsere Anleger*in seit dem Crowdinvesting, das im Juni auf der GLS Crowd gestartet ist – was macht das Unternehmen besonders?

Bei der NEAG AG lässt sich insbesondere das sehr nachhaltige und krisenfeste Geschäftsmodell hervorheben. Dies zeigt sich daran, dass seit der Gründung 2016  Windparkprojekte mit über 400 Megawatt zum Erfolg geführt werden konnten.

Aktuell betreiben wir 48 Windparks mit ca. 140 Windkraftanlagen. Mit Blick auf das Jahr 2022 konnten wir somit insgesamt über 520 Gigawattstunden grünen Strom erzeugen, was einer Einsparung von über 350.000 Tonnen CO2 Emissionen entspricht.

Jeder einzelne Windpark arbeitet dabei profitabel und hat zuletzt seine Ertragserwartungen übertroffen. Wir können also sagen: wir haben in der Windkraft eine sehr starke Erfolgsbilanz.

Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu Wettbewerbern ist dabei die enge Partnerschaft mit dem deutschen Windenergieanlagenhersteller eno energy. Die eno energy bietet erfolgreich Dienstleistungen für viele Marktführer in der gesamten Wertschöpfungskette an und ist ein starker Partner mit breitem Know-how im Onshore-Windsektor. Zum Unternehmenserfolg trägt dabei maßgeblich ein erfahrenes Team mit weitreichendem Know-how im Bereich der erneuerbaren Energien bei. Ich selbst arbeite seit mehr als 10 Jahren in der Windkraftindustrie und konnte in verschiedenen Geschäftsfeldern einen Einblick gewinnen.

Als Vorstand der NEAG Norddeutsche Energie AG stellen Sie Weichen für mehr Windkraft in Deutschland. Die höheren Strompreise haben bereits Auswirkungen auf die Stromproduzenten und -anbieter, bei vielen Anlagenbauern allerdings bleiben die Zahlen rot. Wie schätzen Sie die Märkte aktuell ein?

Aktuell sehen wir eine Vielzahl großer Herausforderungen. Es herrscht hoher Kostendruck, welcher durch eine stärkere Orientierung an marktwirtschaftlichen Preisfindungsmechanismen für die Einspeisevergütung (Ausschreibungsverfahren) verschärft wird.

Darüber hinaus führen Lieferketten- und Logistik-Engpässe infolge der Corona-bedingten Lockdowns noch immer zu Verzögerungen und zum Anstieg von Projektkosten.

Der Krieg in der Ukraine und dann auch die beschleunigte Inflation infolge der Energiekrise des vergangenen Jahres haben die Rentabilität der Projekte zusätzlich stark negativ beeinflusst.

Dieser Druck führt zu der Entwicklung neuer (kosten-)effizienterer Anlagen, was mit zusätzlichen Investitionskosten bei Projektierern und Anlagenbauern verbunden ist.

Die aktuelle Energiekrise beschleunigt den Ausbau der erneuerbaren Energien, da weltweit die konventionellen Energiequellen und fossile Energieträger durch regenerative Energiequellen ersetzt oder ergänzt werden. An dieser Stelle ist insbesondere die Politik gefragt, die Branche mit geeigneten Rahmenbedingungen zu unterstützen. Die von der Bundesnetzagentur durchgeführte Volumenreduktion in der Ausschreibungsrunde für Wind an Land mit dem Gebotstermin 1. November setzt jedoch ein falsches Signal. Vielmehr benötigen die Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette Stabilität, um ihre Investitionsentscheidungen zu treffen.

Der Landtag in Nordrhein-Westfalen hat kürzlich den Wegfall des pauschalen 1000-Meter-Mindestabstands von Windenergieanlagen zu Wohnsiedlungen beschlossen. Zusätzlich sollen neue Gesetze finanzielle Beteiligungen von Kommunen und Anwohnern verpflichtend machen. Mit Blick auf andere Bundesländer – wie wichtig sind diese Beschlüsse für die Entwicklung neuer Windparks?

Der hemmende Effekt, den pauschale Abstandsregeln für Windenergie haben, wurde schon detailliert in bundesweiten Untersuchungen beschrieben. Eine Studie zeigt, dass in Nordrhein-Westfalen mit einem Schlag 42 Prozent mehr Fläche für Windräder zur Verfügung stünde, wenn der pauschale Mindestabstand zurückgenommen wird.

Mit weiteren Gesetzesinitiativen, wie dem „Wind-an-Land-Gesetz“ beabsichtigt die Bundesregierung den Ausbau der Windenergie in Deutschland deutlich schneller voranzubringen. Darin enthalten: 2 Prozent der Bundesfläche für die Windenergie sowie bundeseinheitliche Standards für den Artenschutz.

Für Projektierer und die gesamte Windbranche können solche Gesetze positive und beschleunigende Auswirkungen haben. Das bedeutet auch: Mit günstigeren Vorgaben gewinnen Unternehmen wie wir als NEAG AG größere Freiheiten, um schneller neue Windkraftanlagen in Deutschland zu bauen.

Kreislaufwirtschaft ist aktuell ein großes Thema und fordert die bisherige Produktionsweise heraus. Wie weit ist die Windbranche Ihrer Meinung nach bei der Herstellung recycelbarer Windkraftanlagen, insbesondere der Rotorblätter?

Das Thema Recycling ist bei den verschiedenen Bauteilen unterschiedlich ausgereift. Alte Windenergieanlagen, die wir für Repowering austauschen bestehen zu 60 Prozent aus Stahl und zu 30 Prozent aus Beton. Diese Materialien sind vorwiegend im Fundament sowie im Turm, auf dem die Gondel mit ihren Rotorblättern sitzt, zu finden. Hierbei wird der Stahl als Sekundärrohstoff veräußert und kann nach dem Einschmelzen wieder genutzt werden, auch für andere Windkraftanlagen.

In der Tat besteht die größte Schwierigkeit aktuell bei den Rotorblättern. Sie bestehen maßgeblich aus glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) und kohlefaserverstärkten Materialien (CFK). Es handelt sich um Verbundstoffe aus den genannten Fasern und einem Kleber wie Epoxidharz, hinzu kommen Stützelemente aus Balsaholz. Die Blätter müssen aktuell noch am Standort der Anlagen zersägt werden, um sie einfacher abtransportieren zu können. Der dabei entstehende Staub sowie die Fasern müssen entsprechend gebunden werden, was den Prozess aufwändig macht.

Vereinzelt dienen die zurückgebauten Anlagen auch als Ersatzteillager für Anlagen des gleichen Typs und finden somit einen neuen Einsatzort.

Über NEAG:

Der auf Windenergie spezialisierte Stromproduzent (IPP) wurde 2016 in Hamburg gegründet und hat bereits einen Bestand von über 500 Megawatt an operativen Windparks und Projektentwicklungen. Geplant sind die strategische Erweiterung und Diversifizierung des Asset Portfolios durch selektive Investments sowie eine signifikante Ausweitung des Bestands an Onshore-Windenergie-Investments in ganz Europa. Die Stromproduktion des Unternehmens belief sich im Jahr 2022 auf insgesamt über 520 Gigawattstunden grünen Stroms, was einer Einsparung von über 350.000 Tonnen CO2 Emissionen entspricht. Kapitalgeber der von der NEAG AG initiierten Investitionsvehikel sind institutionelle Investoren mit Fokus auf langfristige und stabile Cashflows sowie professionell gemanagte Anlagen in erneuerbare Energien.

Die 100-prozentige Tochtergesellschaft NEAG Norddeutsche Energie Invest 2 GmbH startete im Juni 2023 eine Kampagne auf der GLS Crowd.

Newsletter abonnieren