Zwei Frauen, die in einen Laptop schauen. Eine hat den Laptop auf den Knien, die andere hat einen Stift und ein Buch in der Hand

In Fonds investieren – Tipps für Anfänger

12. Aug. 2025
Lesedauer: 5 Minuten

Wer in einen Fonds investieren möchte, sollte sich zunächst damit beschäftigen, was genau diese Anlageform ausmacht. Von den bekannten ETFs über ELTIFs bis zu klassischen Investmentfonds: der individuelle Fonds sollte am Ende auch zur persönlichen Anlagestrategie passen. In diesem Artikel für Anfänger geht es darum, was genau Fonds sind und wie sie sich von anderen Finanzprodukten unterscheiden, welche Fondsarten es gibt und wie sich Kosten und Rendite zueinander verhalten. Das Ziel sollte am Ende sein, dass Interessierte sich eine eigene Meinung über Fonds als Finanzprodukt bilden können.

Für Anfänger: Was sind Fonds und wie wird investiert? 

In einem Fonds können viele Menschen Geld gemeinsam anlegen. Dieses fließt vereinfacht gesprochen an die Unternehmen, die im Fonds gelistet sind – meist börsennotierte Konzerne. Welche dies sind, wird bei Investmentfonds fortlaufend von sogenannten Fondsmanagern festgelegt. So kann ein Fonds zum Beispiel Aktien und Anleihen von Unternehmen auf der ganzen Welt bündeln. Der Vorteil für Anleger*innen: das Risiko ist wesentlich geringer als bei einzelnen Aktien, denn es wird in einem Fonds auf zahlreiche Unternehmen verteilt. Man spricht hier auch von Diversifikation. 

Je nachdem wie sich die Unternehmen im Fonds entwickeln, verändert sich die Performance. Man spricht hier auch vom Stückwert der gekauften Fondsanteile. Dieser kann im Zeitverlauf steigen oder sinken. Das Ziel des Fondsmanagers ist aber natürlich, den Wert der Fondsanteile zu steigern, indem in profitable Unternehmen investiert wird. So entsteht eine Rendite für die Anlegenden eine Rendite. 

Doch Fonds ist nicht gleich Fonds: es gibt verschiedene Arten, die unterschiedliche Schwerpunkte und ihr eigenes Risiko-Rendite-Profil haben. 

Welche Arten von Fonds gibt es? 

Es wichtig, sich mit den verschiedenen Möglichkeiten des Investierens in Fonds auseinanderzusetzen. Im Kern gibt es sechs wichtige Fondsarten, die hier kurz vorgestellt werden. 

  • Aktienfonds: Investieren hauptsächlich in Aktien von Unternehmen. Sie bieten potenziell hohe Renditen, sind aber auch risikoreicher. 
  • Rentenfonds: Investieren in Anleihen und andere festverzinsliche Wertpapiere. Sie sind in der Regel weniger risikoreich als Aktienfonds. 
  • Mischfonds: Kombinieren Aktien und Anleihen, um das Risiko zu streuen und gleichzeitig Renditen zu erzielen. 
  • ETFs (Exchange Traded Funds) und Indexfonds: Bilden einen bestimmten Börsenindex nach und bieten eine Möglichkeit, breit gestreut zu investieren. ETFs sind passiv, sie werden also nicht aktiv gemanagt und sind daher meist günstiger 
  • Mikrofinanzfonds: Diese Fonds investieren in Mikrofinanzinstitute, die Kleinkredite an Unternehmer*innen im Globalen Süden vergeben. Ziel ist es, wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu fördern. 
  • ELTIFs (European Long-Term Investment Funds): Diese Fonds sind darauf ausgelegt, langfristiges Kapital in Projekte wie Infrastruktur, Immobilien oder kleine und mittlere Unternehmen zu investieren. Sie sind sowohl für institutionelle als auch für private Anleger in der EU gedacht. 

Wie kann ich als Anfänger in Fonds investieren? 

In den letzten Jahren ist es immer leichter geworden, auch als Privatanleger*in in Investmentfonds zu investieren. Der klassische Weg ist es, bei einer Bank ein sogenanntes Depot zu eröffnen, in dem dann die Fondsanteile verwahrt werden. Eine weitere Möglichkeit, Fondsanteile zu erwerben, sind Fondsplattformen oder sogenannte Neobroker. 

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, wie man in einen Fonds investieren kann: 

  1. Einmalanlage – Hier wird ein vorhandener, meist größerer Betrag vollständig in einen Fonds investiert 
  1. Fondssparplan – Hier wird ein kleinerer Betrag regelmäßig, meist monatlich in Fondsanteile investiert.  

 
Weiterhin gibt es wichtige Kosten und Kennzahlen, die man im Zusammenhang mit Investmentfonds kennen sollte: 

  • Ausgabeaufschlag: Eine einmalige Gebühr, die beim Kauf von Fondsanteilen anfällt. 
  • Verwaltungsgebühr: Eine jährliche Gebühr, die für das Management des Fonds erhoben wird. 
  • Depotgebühr: Kosten für die Verwahrung der Fondsanteile im Depot. Diese Kosten sind unabhängig vom Fonds. 
  • Performancegebühr: Eine erfolgsabhängige Gebühr, die manche Fonds erheben, wenn eine bestimmte Performance-Grenze übertroffen wird. 
  • Transaktionskosten: Kosten, die durch den Kauf und Verkauf von Wertpapieren innerhalb des Fonds entstehen. 

Diese Kosten wirken sich auf die Rendite aus, daher sollten Anlegende genau prüfen, wie Aufschläge und Gebühren gestaltet sind. Denn die Kostenstrukturen von Fonds können mitunter stark variieren. 

Dafür gibt es mit der TER (Total Expense Ratio) eine Gesamtkostenquote, die alle   laufenden Verwaltungskosten eines Fonds, jedoch nicht einmalige Kosten wie Ausgabeaufschläge oder Performancegebühren enthält. Sie gibt einen guten Überblick der laufenden Kosten.  Eine wichtige Erkenntnis ist: „Kleine Kosten, große Wirkung: Schon wenige Prozentpunkte Unterschied bei den Gebühren können langfristig einen erheblichen Einfluss auf die Rendite haben.“ 

Wie setzt sich die Rendite bei Fonds zusammen? 

Ein Mann steht vor einem Board und hat einen Stift in der Hand.
© Mikhail Nilov / Pexels

Mit der Anlage in Fonds kann auf verschiedene Arten Rendite erzielt werden. So steigt der Wert der Fondsanteile, wenn die Wertpapiere im Portfolio des Fonds an Wert gewinnen. Anleger*innen können dann einen Gewinn erzielen, indem sie die Fondsanteile für einen höheren Preis verkaufen, als sie ursprünglich beim Erwerb der Anteile bezahlt haben. 

Eine weitere Möglichkeit, mit Fonds eine Rendite zu erwirtschaften, bieten Dividenden und Zinsen. Investiert der Fonds in Aktien, fallen in der Regel Dividenden an. Diese Ausschüttungen werden dann an die Fondsanlegenden weitergegeben. Ähnlich verhält es sich mit Anleihen: Viele Anleihen zahlen jährliche Zinsen aus. Auch diese Zahlungen werden an die Anlegenden weitergegeben. 

Investmentfonds gehen unterschiedlich mit Dividenden und Zinsen um: 

  • Thesaurierende Fonds reinvestieren anfallende Gewinne direkt wieder in den Fonds 
  • Ausschüttende Fonds zahlen anfallende Gewinne dagegen direkt an die Anlegenden aus. 

Fazit: Was sollten Anfänger bei Fonds beachten? 

Wer in Fonds investieren möchte und bisher wenig Erfahrung gesammelt hat, sollte sich genau überlegen, wie die persönliche Anlagestrategie aussieht. Folgende Fragen können dabei helfen. 

  • Wie groß ist mein Anlagehorizont – das heißt wie lang will ich mein Geld anlegen 
  • Möchte ich in Aktien investieren, sollen es Anleihen sein, eine Mischung aus beidem oder eventuell alternative Fondsstrukturen wie ein Mikrofinanzfonds? 
  • Wie ist meine Risikobereitschaft? 
  • Lege ich Wert drauf, ob mein Geld in ethisch verantwortbare, sozial-ökologische Unternehmen und Staaten investiert wird? 

Mehr über das Thema Nachhaltigkeit bei Fonds finden Sie in unserem Dossier Nachhaltige Fonds. 

FAQ: In Fonds investieren für Anfänger

Ein Fonds ist ein Anlageprodukt, bei dem das Geld vieler Anleger gesammelt und in verschiedene Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Immobilien investiert wird. Das Ziel ist, das Risiko durch breite Streuung (Diversifikation) zu verringern und eine attraktive Rendite zu erzielen.

Zu den wichtigsten Fondsarten zählen Aktienfonds, Rentenfonds, Mischfonds, Indexfonds (ETFs), Mikrofinanzfonds und ELTIFs. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Anlageschwerpunkte, Risiken und Renditechancen.

Der Einstieg erfolgt in der Regel über die Eröffnung eines Depots bei einer Bank, Direktbank oder einem Online-Broker. Danach können Fondsanteile entweder als Einmalanlage oder über einen Sparplan regelmäßig gekauft werden.

Nein, viele Fonds und insbesondere Sparpläne sind bereits ab kleinen Beträgen – oft ab 25 Euro monatlich – möglich. So können auch Einsteiger mit geringem Kapital starten.

Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein börsengehandelter Indexfonds, der einen bestimmten Börsenindex passiv nachbildet. ETFs sind meist kostengünstig, transparent und breit gestreut, weshalb sie  weshalb sie häufig als einsteigerfreundlich betrachtet werden.

Zu den wichtigsten Kosten gehören Ausgabeaufschlag, Verwaltungsgebühr, Depotgebühr, Performancegebühr und Transaktionskosten. Die Gesamtkostenquote (TER) fasst die laufenden Kosten eines Fonds zusammen. Geringe Kosten steigern langfristig die Rendite.

Fonds gelten als Sondervermögen. Das bedeutet, dass das angelegte Geld im Falle einer Insolvenz der Fondsgesellschaft geschützt ist. Dennoch unterliegen Fonds Kursschwankungen und es gibt keine Garantie auf Gewinne.

Rendite entsteht durch Wertsteigerung der Fondsanteile sowie durch Dividenden und Zinsen, die entweder ausgezahlt (ausschüttend) oder wieder angelegt (thesaurierend) werden.

In der Regel können Fondsanteile jederzeit verkauft werden. Es gibt jedoch empfohlene Mindesthaltedauern, um Kursschwankungen auszugleichen und Verluste zu vermeiden.

Wichtige Kriterien sind die eigene Risikobereitschaft, der Anlagehorizont, die Kostenstruktur, die Fondsart und gegebenenfalls Nachhaltigkeitsaspekte. Eine breite Streuung und ein klar definiertes Anlageziel sind für Anfänger besonders wichtig.

Ja, es gibt spezielle nachhaltige Fonds, die Umwelt- und Sozialstandards berücksichtigen. Achten Sie auf entsprechende Siegel und Informationen des Fondsanbieters.

Ein Fondssparplan ermöglicht es, regelmäßig einen festen Betrag in einen oder mehrere Fonds zu investieren. Das ist ideal für Anfänger, um mit kleinen Beträgen langfristig Vermögen aufzubauen.

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