Es fing eigentlich alles ganz einfach an– mit dem Wunsch nach einem Glas Wein. Ich hatte einen ziemlich harten Tag hinter mir in meinem damaligen IT-Systemhaus. Wir betreuten Mittelständler im Südwesten bei den Herausforderungen mit der Digitalisierung. Jetzt war es deutlich nach 21 Uhr – ich war erschöpft und hatte Lust auf einen guten Wein. Aber den gab es um diese Uhrzeit und adhoc nicht. Nur überteuerten billigen Fusel von der Tanke. Dabei gab es in meiner Heimatstadt einen wirklich tollen Weinladen, handverlesene sehr gute Rotweine, wie ich sie mochte. Aber der Laden war natürlich zu um diese Zeit. Das brachte mich, uns zum Nachdenken: Was müsste es geben, um auch nach Geschäftsschluss, zu den Zeiten, wenn ich es brauche – an eine gute Flasche Wein zu kommen. Lieferdienst? Noch mehr Verkehr? Ich würde doch eh gleich nach Hause fahren – da könnte ich den Wein irgendwo einsammeln, wo die Weinhändlerin ihn für mich hinterlegt hätte.
Smartmile: Die smarte (letzte) Meile
So kam uns die Idee der rund um die Uhr erreichbaren und verkehrsgünstig gelegenen Paketstationen in den Sinn. Wir erkannten sofort das ungeheure Potential: Wenn alle Pakete – unabhängig von Paketdiensten, über solche, an neuralgischen Stellen aufgestellten Paketstationen abgewickelt würden, müssten sich gewaltige Fahrstrecken in der KEP-Branche (kurz für Kurier-, Express- und Paketdienstbranche) einsparen lassen. Immer würden die Pakete sofort ihr Ziel erreichen: die anbieteroffenen Paketstationen. Zu jeder Zeit könnten die Pakete dort abgeholt, retourniert und versendet werden. Wären diese Paketstationen ‚auf der grünen Wiese‘, dort, wo auch der Konsumer-Einzelhandel sich heute meist konzentriert und wo wir alle früher oder später hin müssen, wären diese Paketstationen für alle ohne Mehrkilometer erreichbar. Im Gegenteil – es würden Kilometer, Treibstoff, Arbeitszeit (der Mitarbeiter*innen) und vor allem Emissionen und Immissionen eingespart, fast ohne Ende. Es ist diese ‚letzte Meile‘ in der Logistik, in der dieses gewaltige Einsparpotential steckt. Weshalb wir uns heute ‚Smartmile‘ nennen.
Wir erkannten sofort das ungeheure Potential: Wenn alle Pakete über Paketstationen abgewickelt würden, müssten sich gewaltige Fahrstrecken einsparen lassen.
Wir erkannten sofort das ungeheure Potential: Wenn alle Pakete über Paketstationen abgewickelt würden, müssten sich gewaltige Fahrstrecken einsparen lassen.
Steffen Luippold
Gründer und Geschäftsführer von Smartmile
Paketstationen als verlängerte Ladentheke für lokale Händler*innen
Und weil Deutschland nicht alleine ist, und diese Herausforderung heute in jedem Land der Welt existiert und mit dem rasanten Wachstum des Online-Handels immer größer wird, haben wir Smartmile von Anfang an international aufgestellt. Wobei, ganz nebenbei in den Smartmile-Paketstationen eben auch eine echte Chance für den stationären Einzelhandel steckt. Weil er über diese Paketstationen rund um die Uhr erreichbar sein kann, um Waren an seine Kund*innen auszuliefern – zum Beispiel eine späte Flasche richtig guten Rotweins. Oder, um Retouren und Service-Aufträge in Empfang zu nehmen. Die Idee, die darin steckt: Den späten Wein nicht von irgendwoher aus dem Internet und dem Rest der Welt kommen lassen. Sondern die Waren, die für die Kund*innen vor Ort in der Region ja eigentlich schon beim stationären Handel reichlich vorhanden sind, maximal schnell – schneller übrigens auch als jedes Online-Versandhaus, via dem/der Händler*in vor Ort zur Verfügung zu stellen. Wir als Smartmile würden dafür neben den 24/7 erreichbaren Paketstationen zusammen mit regionalen und internationalen Logistikpartnern die komplette Intelligenz der Logistik liefern. Aus unserer Sicht macht das den stationären Einzelhandel mehr als wettbewerbsfähig gegenüber den großen Versender*innen, wenn dieser seinen Standortvorteil und die Nähe zu Kund*innen konsequent mit Smartmile ausspielt. Wobei auch das natürlich durch die weitere Konsolidierung von Liefer- und Einkaufswegen, die CO2-Bilanz und den Ressourcenverbrauch in Logistik und stationärem Handel weiter nachhaltig verbessert.
KEP-Markt im Umbruch
Die Logistik-Branche steckt aktuell in der größten Transformation ihrer Geschichte – ein ‚Change‘, der sich gerade durch die Auswirkungen und Folgen der Corona-Pandemie beschleunigt hat. Wir hören alle jeden Tag in den Nachrichten, dass globale Lieferketten nicht mehr funktionieren, gar zusammenbrechen. Und das überall – nicht nur in Großbritannien, auch hier bei uns in Deutschland. Zehntausende von Lkw-Fahrer*innen fehlen. Gleichzeitig wird Energie, gerade CO2-Imminenten wie Diesel, ohne den heute noch (fast) kein Lkw, kein Transporter auskommt, explosionsartig immer teurer.
Für die KEP-Branche sind diese Herausforderungen noch einmal größer, da diese Branche ursprünglich als ein reines B2B-Geschäft aufgebaut wurde und gewachsen ist: Speditionen entdeckten, die bisher mit Lkw ihre rein gewerblichen Kund*innen anfuhren, dass sie mit kleineren Transportern gerade in den immer volleren Innenstädten deutlich schneller, sicherer und effizienter unterwegs sein konnten. Und als die Speditionen mit ihren Sprintern erst einmal in den Innenstädten waren, erkannten sie, dass sie ja auch – wie damals die gute alte Deutsche Post – Pakete für Konsument*innen mitnehmen konnten, um ihre Kapazitäten in den neuen Fahrzeugen besser auszulasten. Dabei konnten sie sich ganz nebenbei einen neuen Geschäftsbereich erschließen, was auch durch die Privatisierung der Post damals auf einmal tatsächlich möglich wurde. Es schien Wachstum ohne Ende möglich in der ab den 1980er-Jahren neu formierten KEP-Branche.
KEP: Durch Innovationen zur Klimaneutralität
Doch durch die immer rasantere Entwicklung des Online-Handels – gerade im Jahr zwei der Pandemie, hat das Wachstum der KEP-Branche längst eine kritische Größe erreicht. Es gibt kaum noch Personal für die Lieferfahrzeuge, neue / weitere und dringend benötigte Lieferfahrzeuge können wegen des sich verschärfenden Chip-Mangels bei den Automotive-Herstellern nicht schnell genug ausgeliefert werden. Auch der Druck auf die Branche, mindestens CO2-neutral zu werden, wird immer größer. Dabei gilt allerdings: Der Trend, sich immer mehr Waren nach Hause liefern zu lassen, ist unumkehrbar. Im Gegenteil, er wird sich nach den Erfahrungen der Pandemie weiter beschleunigen – auch, weil die Menschen immer weniger bereit sind, ihr persönliches Zeitbudget für Besuche im stationären Handel aufzuwenden. Smartmiles Mission daher: Genau dieses exponentielle Wachstum im Paketaufkommen aufzufangen und für die letzte Meile klimaneutral abzubilden.
Gewaltiges Einsparpotential auf der letzten Meile
Denn genau hier greift das Konzept von Smartmile, diese ‚letzte Meile‘ vom und zum Konsumenten zu zentralisieren und zwar genau dort, wo jeder/jede Kund*in auf jeden Fall immer mal in seinem Alltag vorbeikommen muss. Mit unseren Paketstationen an diesen neuralgischen Stellen idealerweise in der Peripherie der Städte, wo im besten Fall auch die Pendlerströme jeden Tag vorbeiführen, kann es gelingen, KEP-Fahrzeuge, die vor allem private Haushalte anfahren, wieder aus den Innenstädten herauszuholen. Wobei es sicher selbsterklärend ist, dass es einen besonderen Wert dabei hat, dafür Paketstationen anzubieten, die nicht exklusiv nur von einem Paketdienst angefahren werden – sondern immer von allen. Wenn man einen Schritt weiter denkt, kann ein weiterer Wert solcher anbieteroffenen Konsolidierungen im städtischen Bereich langfristig darin liegen, die Pakete in Cityhubs oder kleinen Depots, die eine gemeinsame Nutzung mit Partner*innen ermöglichen, zusammenzuführen. Wir gehen davon aus, dass früher oder später es auch hier bereits zu einer Zusammenführung der Fracht- und Paketströme kommen wird, kommen muss – damit nicht jeder KEP-Dienst einzeln mit eigenen Fahrzeugen unsere Paketstationen ansteuern muss. Die Effizienz gebietet das und der für uns künftig alle verpflichtende nachhaltige Umgang mit Energie und Ressourcen. Aber auch die Personalknappheit in der KEP-Branche selbst macht Kooperationen in diesem Bereich unumgänglich. Nur ein wirklich neutraler Partner wie Smartmile kann die Grundlage für solche Kooperation durch seine Technologie schaffen, da hier keine konkurrierenden Interessen bestehen und alle Beteiligten inkl. der Umwelt und Kund*innen von der Lösung profitieren.
Paketzustellung von heute nicht mehr zeitgemäß
Die Lieferung von Paketen zwischen 8 und 18 Uhr an eine private Adresse – dieses Konzept stammt aus einer Zeit, als es noch überwiegend Haushalte mit mehr als einer Person gab, von denen eine Person immer tagsüber daheim war. Heute ist der sehr überwiegende Teil der Bevölkerung, zumindest in den meisten westlichen und auch den asiatischen Ländern, berufstätig. Das heißt, es sind immer weniger Menschen dann wirklich selbst zu Hause, wenn es klingelt. Trotzdem ist die Zustellung tagsüber an der Haustür immer noch das überwiegend gängige Konzept der Paketzustellung in Deutschland.
Wie absurd dieses Konzept heutzutage ist, zeigt ein weiterer Blick auf die Realität: Da die meisten Menschen tagsüber eben nicht daheim sein können oder aufgrund ihrer Freizeit-Interessen wollen, erhalten sie nur eine Benachrichtigung, wo sie ihr Paket ab dem Folgetag abholen könnten. Oder es kommt gar zu weiteren, mutmaßlich vergeblichen Zustellversuchen: mehr Kilometer, mehr kostbare Fahrer-Zeit, mehr CO2-Emissionen – im Zweifel auch vom Empfänger, der ein oder gar mehrere verschiedene Abhol-Punkte der verschiedenen KEP-Dienste anfahren muss. Will man das vermeiden, muss man sich einen Tag frei nehmen oder die Lieferung auf den Samstag legen, seinem eigentlich freien Tag. Oder einen Nachbarn bemühen. Oder einen meist nicht sicheren Ablegepunkt definieren, etwa das Treppenhaus oder die Garage. All das ist nicht effizient, nicht ökologisch durchdacht. Und verursacht ja immer noch Verkehr und Emissionen in den Innenstädten, den eigentlich niemand dort will.
Ökonomie des Teilens in der KEP-Branche
Um hier endlich die Erwartungen der Kund*innen zu 100 Prozent mit den Angeboten der Paketdienste zusammenzuführen, will Smartmile für diese letzte Meile der Paketzustellung nicht weniger als eine grundlegende Revolution einläuten. Eine friedliche, Ressourcen-effiziente, aber vor allem auch maximal kundenfreundliche Revolution. Unsere anbieteroffenen Paketstationen sind die Antwort auf die sich immer heftiger manifestierenden neuen Herausforderungen für die KEP-Branche bei der Bedienung von Lieferverkehren in den Innenstädten. Das geht bei den immer höheren Strafen für falsch parkende Transporter in zweiter und dritter Reihe los, weil diese immer mehr und immer häufiger die sowieso knappen Verkehrswege in den Innenstädten blockieren. Und das, wo auch die Konkurrenz von Auto und zum Beispiel Fahrrad den Kampf um innerörtliche Verkehrswege auch schon ohne die Lieferfahrzeuge bereits ständige verschärft.
Smartmile vernetzt Verbraucher*innen, Paketdienste und Einzelhändler miteinander – um diese in eine positive, konstruktive und immer konsequent nachhaltig orientierte Interaktion zu bringen
Lieferfahrzeuge gehören – zumindest tagsüber, wenn auch alle anderen in die Städte wollen, soweit wie möglich raus aus den Ballungsräumen. Und das können sie auch leicht – wenn ihre Ziele zentral um die Innenstädte herum erreichbar wären – in Form von anbieteroffenen Paketstationen. Und weil es eben mit den Angeboten von Smartmile solche Lösungen für die ‚letzte Meile‘ heute gibt, wird es früher oder später zu immer mehr Fahrverboten für Logistik- und Lieferfahrzeuge in den Innenstädten kommen, denn nur so werden sich künftig beispielsweise die (gerade in der EU) immer schärferen Grenzwert-Vorgaben zur Luftreinhaltung in den Innenstädten wirklich einhalten lassen. Denn E-Fahrzeuge als Ersatz für Verbrenner-Fahrzeuge sind in der KEP-Industrie in Bezug auf die Innenstädte ausdrücklich kein Allheilmittel, denn auch sie verursachen Verkehr, für den es keinen Platz mehr gibt und Feinstaub-Emissionen z.B durch Reifen- und Bremsbeläge-Abrieb. Die wirklich beste Lösung ist: Den Lieferverkehr in den Innenstädten künftig soweit wie möglich zu vermeiden, indem überwiegend nur noch anbieteroffene Paketstationen außerhalb unserer Innenstädte angefahren werden. Also genau dort, wo auch die meisten Innenstadt-Bewohner früher oder später in ihrem Alltag mal vorbeikommen müssen. Allein für jene, die auf die Lieferung bis an die Haustür wirklich angewiesen sind und selten oder gar nicht in die Peripherie kommen, wird es die klassische Zustellung an die Haustür noch geben, mutmaßlich künftig aber hauptsächlich unter Einsatz von vor allem Lastenfahrrad und Co.
Für lebenswerte Städte von morgen
Die letzte Meile in der Paketzustellung – sie wird nur dann auf die effizienteste Art und Weise bewältigt werden können, wenn die KEP-Dienste lernen und verstehen, dass sie diesen äußerst sensiblen letzten Abschnitt nicht ihrem Konkurrenzkampf opfern dürfen. Klar, kann jeder KEP-Dienst, gerade die ganz großen marktbeherrschenden, eigene Paketstationen flächendeckend ausrollen. Und wird damit erfolgreich sein, allein aus der Marktmacht heraus. Aber es wird nicht die Probleme der gesamten Branche lösen und vor allem nicht den Wünschen und Zielen der Empfänger*in gerecht werden. Und damit auch nicht der Community in den jeweiligen Städten, die sich saubere Luft, weniger Zeitaufwand beim Bezug von Waren und einen minimalen Ressourcenverbrauch für jeden von ihnen ausgelösten Geschäftsvorgang wünschen und dies künftig wahrscheinlich immer nachdrücklicher auch von der KEP-Branche einfordern werden. Entweder direkt durch Kundenverhalten oder indirekt über die Politik und das Installieren von immer strengeren gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Zufahrt in die Innenstädte.
Smartmile als Bindeglied zwischen allen Akteuren
Smartmile will hier ein Kund*innen getriebener, Markt- und Ökologie-effizienter Anbieter von Logistiklösungen für diese letzte Meile sein und das mit einer globalen Perspektive. Der die unbedingt kooperative und anbieteroffene Konsolidierung der gesamte KEP-Branche für diese letzte Meile der Lieferkette in einem einheitlichen Konzept möglich macht. Dieser auf künftige CO2-Neutralität zielende oder besser noch: CO2 über die eigenen Emissionen hinaus auch noch aktiv reduzierende Ansatz für die Paketzustellung an Kund*innen, wird künftig zu einer flächendeckenden Forderung der Menschen und Gesellschaften werden. Nur wer künftig als KEP-Dienst diese „echte smarte Meile“ auf den letzten Metern im kooperativen Verbund wird anbieten können, wird im sich rasant wandelnden Konsumverhalten der Menschen noch zum Zuge kommen können (Share-Ökonomie). Alles andere wären falsche Kompromisse – zu Lasten der Ökoeffizienz, des Kunden-Nutzen, der Innenstädte, der reinen Luft und der persönlichen Zeitbudgets der Menschen. Smartmile setzt hier mit seinen innovativen und bereits mehrfach preisgekrönten Business-Prozessen einen Standard, mit dem Verbraucher*innen, Paketdienste, Einzelhändler*innen und Kommunen in Bezug auf diese letzte Meile optimal miteinander vernetzt werden – um als Bindeglied diese Marktakteure in eine positive, konstruktive und immer konsequent nachhaltig orientierte Interaktion zu bringen. Damit künftig jedes Paket auf seiner letzten Meile eine gute Tat fürs Klima ist!
Vielen Dank, Steffen!
Smartmile bietet intelligente und nachhaltige Lösungen für die letzte Meile der Paketzustellung.
Im Oktober 2021 startete Smartmile eine erfolgreiche Crowdfinanzierungskampagne über die GLS Crowd. Investieren Sie hier in Smartmile und weitere sinnstiftende Unternehmen.
Warnhinweis: Der Erwerb dieser Finanzinstrumente ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann niedriger ausfallen.