Aktuelle Entwicklungen im Bereich der Photovoltaik
Solarenergie ist ein Wachstumsmarkt. Der Anteil der Photovoltaik an der Bruttostromerzeugung in Deutschland steigt seit Jahren kontinuierlich: im Jahr 2024 lag er bei 14,7 %. Das bedeutet ein Plus von 2,7 % zum Jahr 2023 und markiert den bisher stärksten Anstieg überhaupt. Es ist zu erwarten, dass der Anteil in Zukunft weiter steigen wird.
Dabei sind zwei Arten von Photovoltaik besonders wichtig: Aufdach-PV und Freiflächen-PV. Letztere wird auch als Solarparks bezeichnet. Daneben gibt es Sonderformen wie Agri-PV, bei der Stromerzeugung und landwirtschaftliche Nutzung kombiniert werden. Langfristig ist die Kombination von Photovoltaik mit Speicherlösungen entscheidend, um eine zuverlässige Energieversorgung mit Solarstrom zu ermöglichen, auch wenn die Sonne gerade nicht scheint.
Für Anlegende ergeben sich also vielfältige Möglichkeiten eines Investments in Photovoltaik. Es kann daher sinnvoll sein, zunächst Chancen und Risiken von Photovoltaik-Investments aufzuzeigen.
Chancen und Risiken von Photovoltaik-Investments
Die Chancen und Risiken einzelner Investments in Photovoltaik lassen sich schwer verallgemeinern. Es gibt jedoch einige Faktoren, die auf die meisten Investitionsarten zutreffen und die interessierte Anlegende daher kennen sollten.
Chancen | Risiken |
---|---|
Regenerative Energiequelle ohne nennenswerte CO2-Emissionen | Preisentwicklung von PV-Modulen kann schwanken und ist abhängig von funktionierenden Lieferketten |
Staatliche Einspeisevergütung durch das EEG und langfristige Rendite | Mögliche Verzögerungen beim Ausbau der Netzinfrastruktur |
Größere gesellschaftliche Akzeptanz im Vergleich zu Windenergie | Konkurrenz um geeignete Flächen kann zunehmen |
Effizienzsteigerungen durch Speichertechnologie erwartbar | PV-Anlagen sind vergleichsweise anfällig für Vandalismus und Umwelteinflüsse wie Überschwemmungen |
Photovoltaik-Investments: Möglichkeiten zur Geldanlage im Überblick
Für Anlegende gibt es verschiedene Wege, in Photovoltaik zu investieren. Von der direkten Beteiligung bis hin zum Crowdinvesting unterscheiden sich die Investitionsarten in punkto Mitbestimmung sowie dem Risiko-Rendite-Profil.
Die folgende Liste gibt einen Überblick der gängigsten Investment-Optionen in Photovoltaik.
1. Direktbeteiligung an Solarparks
Bei einer direkten Beteiligung werden Anleger zu Miteigentümern eines Solarparks, was ein hohes Maß an Mitbestimmung und direkte Erträge aus der Stromerzeugung bietet. Diese Form der Beteiligung erfordert jedoch ein größeres zeitliches Engagement und birgt als Eigenkapitalinvestition ein höheres finanzielles Risiko. Dieses Risiko kann jedoch durch aktive Mitgestaltung und Einflussnahme auf die Geschäftsentwicklung teilweise gesteuert werden.
2. Solarfonds
Solarfonds investieren in viele verschiedene Solarprojekte und werden professionell gemanagt. Sie bieten eine hohe Diversifikation und gelten daher als relativ sichere Anlageoption. Das professionelle Management verursacht jedoch Kosten, die die Rendite beeinflussen. Solarfonds eignen sich insbesondere für Anleger, die ihr Geld langfristig anlegen möchten. Beim European Long-Term Investment Fund (ELTIF) können je nach Ausgestaltung Kündigungsoptionen bestehen, die eine gewisse Flexibilität ermöglichen, etwa durch jährliche Rückgabemöglichkeiten oder kürzere Kündigungsfristen bei ausreichender Liquidität.
3. Aktien im Bereich Solarenergie
Wer Aktien von Unternehmen in der Solarbranche kauft, partizipiert direkt am Unternehmenserfolg. Aktien sind in der Regel gut handelbar, ihr Kurswert kann jedoch schwanken, wenn sich die Marktbedingungen ändern oder wenn das Unternehmen selbst Probleme hat. So können schlechte Managemententscheidungen, fehlgeschlagene Produktinnovationen oder ineffiziente Kostenstrukturen den Aktienkurs erheblich belasten. Aktien stellen Eigenkapital für das Unternehmen dar und bringen meist typische Mitspracherechte mit sich, zum Beispiel das Stimmrecht auf der jährlichen Hauptversammlung.
4. Crowdinvesting in Photovoltaik

Beim Crowdinvesting investieren viele Anleger*innen gemeinsam in konkrete Solarprojekte wie PV-Parks oder innovative Unternehmen aus der Solarbranche. Die Wirkung des Investments ist oft sehr direkt, da gezielt einzelne Projekte umgesetzt werden. Crowdinvesting erfolgt häufig über Nachrangdarlehen, die zwar als wirtschaftliches Eigenkapital des Unternehmens gelten, jedoch rechtlich Fremdkapital darstellen. Diese Finanzierungsform birgt ein hohes Risiko, da Anleger im Insolvenzfall erst nach allen anderen Gläubigern bedient werden. Im Erfolgsfall bieten Nachrangdarlehen jedoch die Chance auf höhere Zinsen.
5. Anleihen in Photovoltaik
Ein Solar-Investment mittels Anleihen bietet in der Regel eine feste Rendite bei potenziell geringerem Risiko. Über eine Inhaberschuldverschreibung leihen Anleger dem Unternehmen für eine bestimmte Laufzeit Geld. Die Risikostruktur hängt dabei von der spezifischen Ausgestaltung der jeweiligen Anleihe ab:
- Nicht-nachrangige Anleihen: Diese bieten ein geringeres Risiko, da sie im Insolvenzfall vor nachrangigen Forderungen bedient werden. Ohne weitere Besicherung kann auch hier ein Totalverlust eintreten.
- Nachrangige Anleihen: Diese tragen ein höheres Risiko, da sie im Insolvenzfall erst nach anderen Gläubigern bedient werden. Sie bieten dafür oft höhere Zinsen.
Die Renditen der Anleihen variieren je nach Anbieter und Risikostruktur.
Welche Investment-Option ist die richtige für mich?
Bei allen fünf Optionen ist es wichtig, sich über die persönlichen Anlageziele im Klaren zu sein. Modelle wie das magische Dreieck der Geldanlage helfen dabei, das eigene Risiko-Rendite-Profil zu definieren.
Fest steht, dass sich die Photovoltaik-Branche sehr dynamisch entwickelt und Anlegende daher auch aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien immer im Blick behalten sollten, um die passende Investitionsentscheidung zu treffen.
Wie sieht die Zukunft der Solarenergie aus?

Die Zukunft der Solarenergie bietet Anlegenden eine vielversprechende Investitionsmöglichkeit, insbesondere durch die Integration von Speichertechnologien. Deren Nutzung ist entscheidend, um die tages- und jahreszeitlichen Schwankungen der Stromproduktion auszugleichen und die Rentabilität von Solarprojekten zu steigern. Auch die Abhängigkeit von externen Stromquellen wird so reduziert.
Fazit: Für wen lohnen sich Photovoltaik-Investments?
Für Anleger*innen, die in Unternehmen der Solarbranche investieren möchten, sind mehrere Aspekte zu berücksichtigen:
- Technologische Dynamik: Die Solarindustrie ist geprägt von schnellen technologischen Fortschritten. Wie innovativ Unternehmen sind und ob sie sich an veränderte Marktbedingungen anpassen können, kann also ein Entscheidungskriterium für Anlegende sein.
- Regulatorische Rahmenbedingungen: Änderungen in der Regulierung oder von Gesetzen können die Rentabilität von Solarunternehmen für die Zukunft erheblich beeinflussen. Anlegende sollten sich über aktuelle und zukünftige politische Maßnahmen informieren.
- Marktrisiken und Nachfrage: Die Nachfrage nach Solarenergie steigt, aber Anlegende müssen auch auf potenzielle Marktrisiken wie Preisvolatilität und Konkurrenz durch andere erneuerbare Energien achten.
- Finanzielle Stabilität: Unternehmen mit einer soliden finanziellen Basis und Zugang zu kostengünstigem Kapital sind besser gerüstet, um in einem wettbewerbsintensiven Markt zu bestehen.
Insgesamt bieten Investitionen in die Solarbranche Chancen für langfristiges Wachstum, erfordern jedoch eine sorgfältige Analyse der Markt- und Unternehmensbedingungen. Generell ist die gesellschaftliche Akzeptanz für Solarprojekte groß, zudem schreiben neue Landesgesetze wie das NWindPVBetG in Niedersachsen verstärkt Bürgerbeteiligung bei PV-Projekten vor.
Hinweis: Der Artikel soll Ihnen unter anderem dabei helfen, die Risiken einer Geldanlage besser zu verstehen. Die Aufzählung einiger Risiken hat keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit. Beachten Sie daher bitte in jedem Fall unsere generellen Risikohinweise einschließlich unserer „Hinweise des Plattformbetreibers“ sowie die jeweiligen projektspezifischen Risikohinweise im Rahmen der einzelnen Investitionsangebote. Das Einstellen eines Projekts auf der Plattform stellt keine Investitionsempfehlung dar.