Über Vermögensanlagen Energieprojekte finanzieren
Bei vielen Investmentangeboten für Privatpersonen im Bereich erneuerbare Energien handelt es sich um Projektfinanzierungen über die Crowd. Das Besondere daran ist, dass diese eine Anlage cashflow-orientiert betrachten. Für Crowd-Investoren bedeutet das: Die Rückzahlung ihrer Anlage ist spekulationsunabhängig. Die meisten Vermögensanlagen über die Crowd sind als Nachrangdarlehen ausgestaltet: Kredite mit in der Regel festem Zinssatz und festgelegter Laufzeit. Üblicherweise ist das Risiko für Anleger dabei höher. Denn sollte es zu einer Insolvenz des Kreditnehmers kommen, stehen sie mit ihren Forderungen hinter allen anderen Gläubigern an. Dafür gibt es höhere Zinsen – und die Chance, in nachhaltige Projekte zu investieren, die sich ohne eine Crowdfinanzierung nicht realisieren ließen.
Anleihen von nachhaltigen Unternehmen kaufen
Eine weitere Möglichkeit, direkt in ein Unternehmen zu investieren, bieten Anleihen oder „Bonds“. Anleihen sind Wertpapiere in Form von verbrieften Darlehen. Wie Aktien lassen sich viele Anleihen am Kapitalmarkt handeln. Sogenannte „Crowdbonds“ können Anleger auch digital zeichnen. Wie Vermögensanlagen in Form von Nachrangdarlehen finanzieren Anleihen direkt einzelne Projekte oder Unternehmen. Damit bergen sie höhere Risiken. Investoren können mit ihrer Anlage aber auch einen unmittelbareren Impact erreichen. Anleihen großer Konzerne oder Staatsanleihen unterliegen regelmäßig Kursschwankungen. Auch Anleihen kleinerer, nachhaltiger Unternehmen tragen dieses Risiko in sich – insbesondere in Krisenzeiten. Aber gerade Anleihen im Bereich der erneuerbaren Energien bieten derzeit einen großen Vorteil: Die Preise für den Strom, den Windkraftanlagen und Solarparks produzieren, sind hoch. Zudem erreichen Investoren hier einen besonders großen Impact. Denn der Anstieg der Energiepreise liegt nicht zuletzt in unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen begründet. Die aktuelle Krise unterstreicht einmal mehr, dass die erneuerbaren Energien unabdingbar sind.
Risiko diversifizieren mit nachhaltigen ETFs
Nachhaltige ETFs – Exchange Traded Funds – erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die Indexfonds kombinieren den Vorteil einer breiten Streuung – und dadurch eines entsprechend niedrigeren Risikos – mit geringeren Kosten im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds. Anders als bei direkten Investments ist die Verwendung der investierten Mittel aber oft wenig transparent. ETFs schmücken sich zwar mit diversen Labeln, um ihre Nachhaltigkeit zu untermauern. Wo „SRI“, „ESG“ oder „low carbon“ draufsteht, sind aber nicht notwendigerweise ökologisch und sozial verantwortungsbewusste Investments drin. Anleger sollten sich deshalb genau informieren, welche Werte im jeweiligen Index enthalten sind.
Mit Tages- oder Festgeldkonten liquide bleiben
Werteorientierte Menschen möchten mit ihrem Geld einen Beitrag leisten, der in der Zukunft wirkt. Entsprechend langfristig sind Investments in nachhaltige Projekte angelegt. Das geht auf Kosten der Liquidität. Die aber ist ein wichtiger Aspekt – besonders in Krisenzeiten. Es ist deshalb sinnvoll für Anleger, einen Teil ihres Vermögens so zu investieren, dass sie kurzfristig darauf zugreifen können – ohne bei einem notwendigen Verkauf Verluste hinnehmen zu müssen. In der langen Phase der Quasi-Nullzinspolitik, die hinter uns liegt, war Tages- oder Festgeld wenig attraktiv. Das hat sich mit der Erhöhung des Leitzinses geändert. Die Renditen sind aktuell zwar niedrig im Vergleich zu denen der oben aufgeführten Anlagen. Dafür ist Festgeld zur Hand, wenn man es braucht. Wer sein Konto bei einem „grünem“ Bankhaus führt, hilft zudem zumindest indirekt, nachhaltige Projekte zu finanzieren.
Fazit:
Ob impact-orientierte Crowd-Finanzierung, Unternehmensanleihe oder nachhaltiger ETF: in erneuerbare Energien zu investieren, macht in den aktuellen (Energie)-Krisenzeiten viel Sinn. Anleger sollten ein Investment allerdings genau prüfen, um mit ihrem Geld kein Greenwashing zu unterstützen. Und: Liquidität kann besonders in schwierigen Zeiten wichtig sein. Das sollte die individuelle Anlagestrategie immer berücksichtigen.
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