Das Bild zeigt Gouda in der Lagerung

Nach­haltige Geld­anlage: Fünf Tipps für Einsteiger­

Lesedauer: 10 Minuten

Es gibt viele Arten des Investierens. Die Kunst ist, die Richtige für sich zu finden. Keine Anlageform ist per se nachhaltig. Geld entfaltet seine Wirkung in seiner Verwendung. Und für viele nachhaltige Geldanlagen gilt: Gut Ding will Weile haben – um zu reifen – sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltige Projekte brauchen Zeit, um realisiert zu werden. Wichtig ist: Wie jedes Investment, sollte auch eine nachhaltige Geldanlage zu Ihnen und Ihren Anlagekriterien passen. Wir haben fünf Tipps für Sie zusammengestellt, die Ihnen bei der Auswahl des richtigen Projektes helfen können.

1. Investieren Sie mit längeren Lauf­zeiten und lassen Sie Ihr Geld wirken.

Anlagen, bei denen Unternehmen sich Kapital leihen, haben eine „Laufzeit“: Das ist der Zeitraum vom Beginn einer Investition bis zur Rückzahlung. Die Laufzeit hat direkten Einfluss auf die Verfügbarkeit: Je kürzer die Laufzeit, desto schneller bekommen Investor*innen ihr Geld zurück. Manche Investments lohnen sich für den Emittenten – das Unternehmen, das das neue Wertpapier herausbringt – erst ab einer bestimmten Laufzeit. Dazu gehören vor allem auch viele nachhaltige Investments. Denn das investierte Geld braucht Zeit, um in die Wirkung zu kommen. Nur so können die Investitionsziele erreicht werden – und das Unternehmen ist in der Lage, das Kapital zurückzuzahlen. Die meisten Crowdinvesting-Projekte arbeiten deshalb mit einer Laufzeit von mehreren Jahren. Wer nicht solange auf sein Geld verzichten kann, sollte eher Anlagen mit kürzeren Laufzeiten wählen.

2. Investieren Sie direkt. Dann können Sie die Wirkung Ihres Geldes direkt verfolgen.

Bei Investments in einzelne Unternehmen – in Form von Anleihen oder Aktien  – können Investoren vorab selbst recherchieren, wie ihr Geld verwendet wird: in unternehmenseigenen Veröffentlichungen wie den Jahresabschlüssen, Finanznachrichten oder NGO-Berichten. Bei Fonds und ETFs  – speziellen Fonds, die sogenannte „Indizes“ nachbilden – lässt sich ungleich schwerer nachvollziehen, was konkret mit dem eigenen Geld passiert. Der Grund hierfür ist die hohe „Streuung“: Fonds und ETFs teilen das Investment nämlich auf viele Unternehmen auf. Die Wirkung in jedem einzelnen Unternehmen zu bewerten, ist eine Herausforderung. Eine Alternative sind „aktiv gemanagte“ Fonds. Hier behalten Fondsmanager den Überblick und übernehmen die Kontrolle inklusive der Investmententscheidungen. Der Nachteil: Gemanagte Fonds haben höhere laufende Kosten und bringen selten bessere Renditen als vergleichbare indexbasierte Fonds.

3. Je direkter der Impact, desto höher das Risiko. Seien Sie sich dessen bewusst.

Bei Unternehmensanleihen und Crowd-Projekten ist genau festgelegt, wann und in welcher Höhe die Rückzahlung erfolgt – zumindest theoretisch. Denn keine Investition ist vollkommen sicher. Bei manchen ist das Risiko niedriger, bei anderen höher. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit eines Totalverlusts, zum Beispiel durch die Insolvenz des Unternehmens während der Laufzeit der Anlage. Dann wird das investierte Geld nicht zurückgezahlt. Wer Wert darauf legt, den Impact seiner Investition genau verfolgen zu können und deshalb in ein einzelnes Unternehmen investiert, muss ein höheres Risiko in Kauf nehmen. Rendite und Rückzahlungen hängen dann vom Erfolg des Unternehmens ab. Wird der Investitionsbetrag auf viele Unternehmen aufgeteilt, so wird auch das Risiko gestreut.

4. Finanz­produkte kosten. Kalkulieren Sie das mit ein.

Etwas herzustellen und zu vertreiben, verursacht immer Kosten – egal, ob es sich um einen Laib Käse handelt oder eine Finanzanlage. Die Frage ist, wer diese Kosten trägt. So können Aktien oder Anleihen zum Beispiel mit Derivaten kombiniert und zum Paket geschnürt als neues Wertpapier angeboten werden. Die Kosten für diese „Strukturierung“ übernimmt der Emittent. Investoren, die Aktien und Anleihen kaufen, benötigen ein Depot. Das bringt nicht nur laufende Kosten mit sich. Auch für jede Transaktion – jeden An- und Verkauf von Wertpapieren – fällt eine Gebühr an. Diese Extra-Aufwände müssen mit einkalkuliert werden. Beim Crowdinvesting entstehen dem Anleger weder laufende noch einmalige Kosten, denn die übernimmt der Emittent.

5. Nicht alle Anlagen kann man jederzeit verkaufen. Berücksichtigen Sie das.

Für manche Anlageformen gibt es einen sogenannten „Zweitmarkt“. Anleger kaufen dann zum Beispiel Aktien nicht direkt vom Unternehmen, sondern übernehmen Anteile von anderen Anlegern, die ihre an der Börse verkaufen. Ebenso können sie ihre eigenen Anteile vor Ende der Laufzeit zum aktuellen Preis abgeben und wieder über ihr Geld verfügen. Der Handel auf dem Zweitmarkt gibt Investoren Flexibilität. Bei neueren Investitionsarten wie dem Crowdinvesting ist ein solcher Handel noch nicht möglich. Für werteorientierte Anleger spielt das aber oft keine Rolle. Ihnen ist die Nachhaltigkeit ihres Investments wichtig. Sie stellen deshalb ihr Kapital oft langfristig zur Verfügung, um ein soziales, ökologisches oder nachhaltiges Unternehmen zu unterstützen.

Fazit:

Direktinvestments wirken direkt. Investoren, denen der Impact ihrer Anlage wichtig ist, sollten in Unternehmen investieren, die ihren Wertvorstellungen entsprechen – zum Beispiel in Form von Aktien, Unternehmensanleihen oder Crowdinvestments. Beim Crowdinvesting ist die Wirkung besonders transparent, weil es hier in der Regel sehr konkrete Finanzierungsziele gibt.

Auch Ihnen ist der Impact Ihres Investments wichtig?

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Hinweis: Der Artikel soll Ihnen unter anderem dabei helfen, die Risiken einer Geldanlage besser zu verstehen. Die Aufzählung einiger Risiken hat keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit. Beachten Sie daher bitte in jedem Fall unsere generellen Risikohinweise einschließlich unserer „Hinweise des Plattformbetreibers“ sowie die jeweiligen projektspezifischen Risikohinweise im Rahmen der einzelnen Investitionsangebote. Das Einstellen eines Projekts auf der Plattform stellt keine Investitionsempfehlung dar.
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