Wasser mit Luftblasen

Wasser­stoff-­Aktien und Brennstoff­zellen: Anlage­trend mit Zukunft

Lesedauer: 7 Minuten

Wasserstoff-Aktien entwickeln sich zum Megatrend an den Börsen – und zwar rasant. Das milliardenschwere Konjunkturpaket der Bundesregierung trägt seinen Teil dazu bei. Die Brennstoffzellen-Technologie ist der neue Hoffnungsträger für eine klimaneutrale Zukunft. Der Bedarf an grünem Wasserstoff beflügelt dabei Erzeuger von erneuerbaren Energien und Anlegerfantasien gleichermaßen. Wasserstoff-Aktien und Wasserstoff-ETFs sind gefragter denn je. Wer jetzt einsteigen möchte, hat aber noch viel wirkungsorientiertere Möglichkeiten, in Wasserstoff zu investieren.

Wasserstoff: Sauberer Energie­träger mit Perspektive

Jules Vernes hat den Helden seiner „Geheimnisvollen Insel“ bereits vor 150 Jahren kundtun lassen, dass „Wasser die Kohle der Zukunft ist“. Heute stehen wir vor der Herausforderung, einen steigenden Energiebedarf und den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen meistern zu müssen. Dafür brauchen wir neue Energiequellen und innovative Speichertechniken. Wasserstoff lässt sich sicher und sauber mit Hilfe regenerativer Energien gewinnen. Und: Man kann ihn auch in größeren Mengen mit geringem Ressourcenaufwand speichern. Zudem ist Wasserstoff nicht nur gut transportierbar ist. Die in ihm gespeicherte Energie kann durch eine Brennstoffzelle auch einfach nutzbar gemacht werden: Für eine saubere Energieversorgung in Gebäuden ebenso wie für flächendeckende E-Mobilitäts-Lösungen.

Elektrolyseur und Brennstoff­zelle: Zauber­wörter für eine regenerative Zukunft

Elektrolyse kennt man aus dem Chemieunterricht: Wasser wird mit Hilfe von Energie in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Dabei entsteht chemische Energie, die im Wasserstoff gespeichert wird. Soll diese Energie wieder nutzbar gemacht werden, kommt die Brennstoffzelle zum Einsatz: Sie lässt den Wasserstoff erneut mit zugeführtem Sauerstoff zu Wasser reagieren. Die chemische Reaktionsenergie wird dabei in elektrischen Strom und Wärme umgewandelt. In Großanlagen mit industrieller Elektrolyse-Kapazität könnten so nicht nur beträchtliche Strommengen bedarfsgerecht erzeugt werden. Es wäre auch eine Lösung für das Speicherproblem aller erneuerbaren Energien gefunden: Mit der Elektrolyse lässt sich der überschüssige Strom aus Wind- und Solaranlagen zwischenspeichern und bei Bedarf mit der Brennstoffzellen-Technologie wieder zur Verfügung stellen.

Grüner Wasser­stoff:­ Entscheidender Beitrag zur Energiewende

Wasserstoff kann einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten. Das hat auch die Bundesregierung erkannt. Sie unterstützt deshalb die Wasserstoffwirtschaft mit neun Milliarden Euro aus dem im Sommer verabschiedeten Konjunkturpaket. Das ist aber nur der Anfang: Im Rahmen einer Nationalen Wasserstoffstrategie stellt  das Bundesministerium für Bildung und Forschung bis 2023 mehr als 300 Millionen Euro für die Entwicklung neuer klimafreundlicher Wasserstofftechnologien bereit. Damit soll hierzulande der Aufbau eines starken Marktes gefördert werden. Ziel ist, bis zum Jahr 2030 in Deutschland Erzeugungsanlagen für grünen Wasserstoff mit bis zu fünf Gigawatt Gesamtleistung entstehen zu lassen. Das Potenzial der Technologie ist groß. Nicht nur die Hersteller erkennen das. Wasserstoff-Aktien entwickeln sich auch bei Anleger*innen zum echten Megatrend.

Megatrend Hydrogen: Wasser­stoff-­Aktien zeichnen

Wer in den Megatrend Wasserstoff investieren möchte, hat Aktien von sehr unterschiedlichen Unternehmen zur Auswahl. Das Spektrum reicht von Elektrolyseur  und Brennstoffzellen Produzenten über Entwickler von Speichertechnologien bis hin zu Herstellern wasserstoffbetriebener Fahrzeuge. Grundsätzlich eignen sich Papiere von etablierten Unternehmen, die neben ihren Kernsegmenten neue Wasserstoff-Aktivitäten aufbauen. Aber auch Start-Ups, die sich ausschließlich auf Wasserstoff- oder Brennstoffzellen-Technologie fokussieren, können eine attraktive Anlage sein. Die Ertragsfantasien der Anleger*innen sind bei Wasserstoff-Aktien allerdings oft bereits in den Kurswert eingepreist. Der kann entsprechend auch wieder stark fallen, wenn sich die Erwartungen der Aktionäre nicht erfüllen. Bei einem zunehmenden Durchbruch der Brennstoffzellen-Technologie ist hingegen mit weiteren Kurssteigerungen zu rechnen.

Diversifiziertes Risiko: In Wasser­stoff-­ETFs investieren

Aktien sind immer mit Risiko verbunden. Bei ETFs, also börsengehandelten Fonds, ist es diversifiziert und somit geringer als bei Einzelaktien. Ein reiner Wasserstoff-ETF existiert leider noch nicht. Es gibt aber verschiedene ETFs für erneuerbare Energien. Wasserstoff-Aktien sind darin bislang noch sehr schwach vertreten. Mit zunehmender Bedeutung von Wasserstoff und Brennzellentechnologie dürften diese Papiere aber künftig größere Anteile in den ETFs einnehmen. Wenn sich in Zukunft mehr Unternehmen mit der Erzeugung oder Nutzung von Wasserstoff beschäftigen und die Auswahl an Wasserstoff-Aktien noch größer wird, könnte bald ein reiner Wasserstoff-ETF aufgelegt werden.

Komplexes Anlage­instrument: Derivate auf Wasser­stoff und Brennstoff­zellen

Für erfahrene Investor*innen bieten Derivate auf Wasserstoff und Brennstoffzellen eine weitere Anlagemöglichkeit. Es existieren bereits Hebelzertifikate und Optionsscheine auf den E-Mobilität Wasserstoff Index des Indexanbieters Solactive. Der bildet die Wertentwicklung von derzeit neun Unternehmen ab, die im Bereich Wasserstoff aktiv sind. Das Anlagerisiko ist aber in Anbetracht der geringen Breite an im Index repräsentierten Aktien noch beträchtlich höher als ohnehin bei Derivaten der Fall. Anleger ohne Erfahrung im Zertifikathandel sollten deshalb auf die Emission eines entsprechenden ETFs mit Wasserstoff-Aktien warten.

Impact Alternative: Direkt­investments in Wasserstoff-­Technologie

Eine Alternative sind Direktinvestments in Pioniere der Wasserstoff-Technologie. In diesem Bereich finden sich eine Reihe innovativer, deutscher Start-Ups, die bereits erste Produkte zur Marktreife gebracht haben. Diese Unternehmen sind nicht börsengelistet, weshalb eine Finanzierung über die Crowd günstiger ist. Für Investor*innen ist Crowdinvesting  interessant, weil das Risiko-Rendite-Verhältnis unter Umständen attraktiver sein kann als bei bereits börsengehandelten Unternehmen. Weiterer Vorteil: Wer sein Geld direkt investiert, nimmt unmittelbar teil am Impact, den es erzeugt.

Beispiel HPS: Erfolgs­story aus dem Crowd­investing

Investor*innen der Home Power Solutions GmbH können den Impact ihrer Anlage mitverfolgen: Das Berliner Start-Up entwickelt integrierte Systeme, die Sonnenenergie speichern und zur Nutzung für Ein- und Zweifamilienhäuser zur Verfügung stellen. Das erste Produkt auf dem Markt ist picea, ein Energiespeicher, der eine unabhängige, nachhaltige und dezentralen Stromversorgung von Gebäuden ermöglicht. Bereits 2019 konnte HPS in einer ersten Crowd-Kampagne einsammeln 1,25 Millionen Euro. Die zweite Kampagne folgte im November 2020.

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