Bürgerenergie: Gemeinsam die Energiewende gestalten

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Bürgerenergie ist ein Schlüsselkonzept für eine dezentrale und nachhaltige Energiewende. Es ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern, aktiv an der Energieproduktion teilzuhaben und von ihr zu profitieren. In diesem Artikel erklären wir, was Bürgerenergie bedeutet, welche Beteiligungsformen es gibt und wie insbesondere Crowdinvesting den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreibt.

Was ist Bürgerenergie?

Bürgerenergie bezeichnet Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien, die von Bürgern initiiert, finanziert oder betrieben werden. Typische Beispiele sind Windparks, Solaranlagen oder Biogasanlagen.

Welche Vorteile hat Bürgerenergie?

  • Aktive Teilhabe an der Energiewende 
  • Stärkung der lokalen Wertschöpfung 
  • Höhere Akzeptanz für erneuerbare Energien 
  • Demokratisierung der Energieversorgung 

Die Einbindung der Menschen vor Ort stärkt grundsätzlich die Akzeptanz für erneuerbare Energien und die regionalen Wirtschaftskreisläufe. Auch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat die Zielsetzung, den bürokratischen Aufwand für Bürgerenergie-Projekte abzubauen.

Aktuelle Gesetze zur Bürgerenergie in Deutschland 

Neben dem EEG gibt es in einigen Bundesländern bereits Gesetze, die eine Beteiligung von Bürgern an der lokalen Wertschöpfung mit Erneuerbaren Energien konkret vorschreiben. 

  • Nordrhein-Westfalen: Bürgerenergiegesetz (BürgEnG
  • Niedersachsen: Gesetz über die Beteiligung von Kommunen und Bevölkerung am wirtschaftlichen Überschuss von Windenergie- und Photovoltaikanlagen (NWindPVBetG
  • Mecklenburg-Vorpommern: Gesetz über die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern 
    sowie Gemeinden an Windparks in Mecklenburg-Vorpommern (BüGembeteilG M-V
  • Brandenburg: Photovoltaik-Freiflächenanlagen-Abgabengesetz (BbgPVAbgG

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie sich Bürger direkt an Energieprojekten vor Ort beteiligen können 

Crowdinvesting als modernes Finanzierungsinstrument 

Crowdinvesting hat sich in den letzten Jahren als beliebte Form der Bürgerbeteiligung etabliert. Dabei investieren viele Anleger kleinere Beträge in ein Projekt – oft schon ab 250 Euro. Die Vorteile sind: niedrige Einstiegshürden, Flexibilität bei der Anlagesumme, Möglichkeit zur Diversifikation durch mehrere Projekte und transparente Informationen über Online-Plattformen.

Beispiel für Bürgerenergie: Bürgerwind Hofoldinger Forst

Beim Projekt Bürgerwind Hofoldinger Forst wurden per Crowdinvesting über die GLS Crowd innerhalb von 2,5 Stunden 6 Millionen Euro eingesammelt.

Damit wird der Bau von drei Windkraftanlagen in den drei bayrischen Gemeinden Aying, Otterfing und Sauerlach in der Nähe von München ermöglicht.

Im Bild: Peter Wagner, Bürgermeister Aying, Barbara Bogner, Bürgermeisterin Sauerlach, Michael Falkenhahn, Bürgermeister Otterfing.

Weitere Beteiligungsformen für Bürgerenergie im Überblick 

Bürgerenergiegenossenschaften

Gemeinsamer Bau und Betrieb von Anlagen

Direktinvestitionen

Inhaberschuldverschreibungen, z. B. in Form von Anleihen

Sparbrief

z. B. als “Projektsparbrief” oder “Bürgersparen”

Fazit: Bürgerenergie als Chance für alle 

Bürgerenergie bietet die Möglichkeit, die Energiewende aktiv mitzugestalten und gleichzeitig finanziell davon zu profitieren.  

Insbesondere Crowdinvesting macht es einfach, sich auch mit kleineren Beträgen an nachhaltigen Energieprojekten zu beteiligen. So können Bürger einen direkten Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Akzeptanz für erneuerbare Energien in ihrer Region stärken. Wer sich für Bürgerenergie interessiert, sollte sich möglichst breit informieren und sorgfältig prüfen, welche Form der Investition am besten zu den eigenen Zielen und der persönlichen Risikoneigung passt. 

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