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Nachhaltige Geldanlage: Investieren mit Sinn

Nachhaltige Geldanlagen haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen und dieser Trend setzt sich weiter fort. Immer mehr Anleger*innen möchten mit ihren Investments nicht nur finanzielle Renditen erzielen, sondern auch einen positiven Beitrag für Umwelt und Gesellschaft leisten.  

Was allerdings macht eine nachhaltige Geldanlage aus? Wie unterscheiden sich Anlageklassen voneinander? Und welche Nachhaltigkeitskriterien sollte man als Anleger kennen, um den Impact beurteilen zu können? 

Wir haben uns die Möglichkeiten und Herausforderungen des nachhaltigen Investierens genauer angeschaut. 

Nachhaltige Geldanlage: Finanzprodukte im Überblick

Es gibt eine Vielzahl von Finanzprodukten, die sich für die nachhaltige Geldanlage eignen.

1. Aktien von nachhaltigen Unternehmen

Diese Aktien werden von Unternehmen ausgegeben, die sich durch hohe Umwelt- und Sozialstandards auszeichnen. Beispiele sind Unternehmen aus den Bereichen erneuerbare Energien, nachhaltige Landwirtschaft und grüne Technologie.

2. Nachhaltige Anleihen

Diese Anleihen werden von Unternehmen oder Regierungen ausgegeben, um Projekte zu finanzieren, die positive Umweltauswirkungen haben, wie z. B. der Bau von Windparks oder die Sanierung von Gebäuden zur Verbesserung der Energieeffizienz.

3. Nachhaltige Investmentfonds und ETFs (Exchange Traded Fund)

Diese Fonds investieren in eine breite Palette von Unternehmen, die festgelegte Nachhaltigeitskriterien erfüllen – je nach Ausrichtung in Aktien, Anleihen, Immobilien oder Sachwerte. Fonds haben grundsätzlich den Vorteil, dass Anlegende mit einem Investment das Risiko auf viele verschiedene Unternehmen streuen können.

4. Crowdinvesting

Plattformen wie GLS Crowd ermöglichen es Privatanlegern, schon ab kleinen Beträgen in nachhaltige Projekte und Unternehmen zu investieren, z. B. als Vermögensanlage in Form von Nachrangdarlehen.

5. Nachhaltige Banken

Es gibt Banken, die sich auf nachhaltige Projekte und ethisches Banking spezialisiert haben. Beispiele sind die GLS Bank und die Triodos Bank, die Kredite an nachhaltige Projekte vergeben und transparente Geschäftsmodelle verfolgen. 

Der Markt für nachhaltige Geldanlage wächst

Aktuelle Statistiken zeigen deutlich, dass nachhaltige Geldanlagen immer beliebter werden. 

  • Das Gesamtvolumen aller Fonds, die sich als nachhaltig bezeichnen, erreichte Ende 2023 laut Bundesverband Investment (BVI) 905 Milliarden Euro – ein Wachstum von 20 % gegenüber dem Vorjahr. 
  • Der Anteil dieser Fonds am deutschen Gesamtmarkt stieg auf 21,8 %. 
  • Besonders Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen für Privatanleger verzeichneten starke Zuflüsse und erreichten ein Volumen von 697 Milliarden Euro. 

Dies verdeutlicht das große Interesse der Anleger an nachhaltigen Investments. Auch für die kommenden Jahre wird mit einem weiteren Wachstum gerechnet. Doch die entscheidende Frage ist: wie nachhaltig sind diese Anlageprodukte wirklich?  

Dabei sollen einheitliche Standards und Kriterien helfen. Für Finanzprodukte sind das einerseits die Taxonomie-Verordnung der EU sowie andererseits die ESG-Kriterien.

Die EU-Taxonomie für nachhaltige Geldanlagen 

Die EU-Taxonomie-Verordnung soll Chancengleichheit im Wettbewerb und Rechtssicherheit für alle in der EU tätigen Unternehmen gewährleisten. Gemeinsam mit der Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten (SFDR) definiert sie, 

  • welche wirtschaftlichen Aktivitäten als nachhaltig gelten, 
  • dass Nachhaltigkeitsrisiken und -auswirkungen von Finanzprodukten transparent offengelegt werden müssen, 
  • dass Finanzberater seit 2022 die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden abfragen müssen. 

Diese Regelungen im Rahmen des European Green New Deal sollen Greenwashing verhindern und Anlegern eine fundierte Entscheidung sowie das realistische Abwägen von Chancen und Risiken ermöglichen. 

Allerdings sind beispielsweise Erdgas und Atomkraft als Energieträger mit der EU-Taxonomie-Verordnung vereinbar. Nachhaltigkeit ist also nicht gleich Nachhaltigkeit – es kommt auf die individuelle Auslegung an. Für Anleger kann es entsprechend schwierig sein, sich bei nachhaltigen Geldanlagen festzulegen. Dies wird auch bei der Betrachtung der ESG-Kriterien deutlich. 

ESG-Kriterien als Basis nachhaltiger Investments

Buchstabenplättchen des Spiels Scrabble liegen auf einem Tisch. In der Mitte sind die Buchstaben ESG herausgehoben zu sehen.
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Die sogenannten ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) sind ein verbreiteter Ansatz, um die Nachhaltigkeit von Unternehmen und Investments zu bewerten. Sie wurden 2004 von der „Global Compact Initiative“ der Vereinten Nationen eingeführt, um Unternehmen und Investoren einen standardisierten Rahmen für verantwortungsvolles und nachhaltiges Wirtschaften zu bieten. 

Die hier aufgeführten Unterpunkte der ESG-Kriterien sind Beispiele dafür, wie die Umsetzung in Unternehmen aussehen kann. 

  • Klimaschutz und CO2-Emissionen
  • Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft
  • Schutz von Biodiversität und Ökosystemen

  • Arbeitsbedingungen und Menschenrechte
  • Diversität und Chancengleichheit
  • Produktverantwortung und Verbraucherschutz

  • Unternehmensethik und Transparenz
  • Risikomanagement
  • Vergütungssysteme

Die genaue Gewichtung und Anwendung der ESG-Kriterien können je nach Unternehmen variieren. Einen ersten Anhaltspunkt für Anleger bieten Analysen, welche die Güte der ESG-Umsetzung beurteilen. Zusätzlich gibt es regelmäßige Reports von Branchenverbänden, etwa den jährlichen Marktbericht des Forums für Nachhaltige Geldanlagen (FNG).

Von ESG-Kriterien hin zur regenerativen Wirtschaftsweise 

Allerdings gibt es berechtigte Zweifel daran, inwiefern ESG-Kriterien wirklich mit Nachhaltigkeit gleichzusetzen sind. Laut des FNG-Berichts erfüllen 59,3 % der Unternehmen gerade mal den Basic ESG-Score, setzen also die Kriterien nur rudimentär um. Wirklichen ökologischen Impact, also eine messbare positive Wirkung, erzeugen hingegen nur 0,7 % der Unternehmen. 

Die Spanne der ESG-Wirksamkeit ist demnach sehr groß und entsprechend vorsichtig sollten Anleger sein, diese zu Investitionsentscheidungen heranzuziehen. Zumal als Folge des Ukraine-Kriegs aktuell politisch diskutiert wird, Rüstung als nachhaltig im Sinne der ESG-Regeln zu bewerten, um Rüstungsproduzenten Zugang zum privaten Kapitalmarkt zu ermöglichen.  

Neue Nachhaltigkeitskonzepte 

Es braucht also dringend andere Nachhaltigkeitsmodelle, die genau definieren, wie positiver Impact erzeugt wird. Das regenerative Wirtschaften und die Triple Bottom Line sind Konzepte, die als eine Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft gelten. Sie betonen, dass Nachhaltigkeit mehr umfassen muss als das Vermeiden oder Reparieren von Schäden an Umwelt und Gesellschaft.  

Diese Ideen greifen auch Anbieter von Finanzprodukten auf, um nachhaltige Geldanlagen für ihre Kunden transparent zu machen. Sozial-ökologische Banken wie die GLS Bank legen sogar eigene Nachhaltigkeitskriterien fest, die weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen.

Zwei Personen halten jeweils einen Blumentopf und lächeln den Betrachtenden an.
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Individuelle Nachhaltigkeitskriterien von Finanzprodukten

Eigene Nachhaltigkeitskriterien von Banken und anderen Anbietern von Finanzprodukten können Anlegern nützliche Informationen für oder gegen eine Investitionsentscheidung liefern.

Die GLS Bank ist ein gutes Beispiel für ein Finanzinstitut, das sich durch seine eigenen Anlage- und Finanzierungsgrundsätze auszeichnet. Diese Grundsätze sind klar formuliert und legen fest, wo und wie das angelegte Geld auf nachhaltige Weise eingesetzt wird. Ein zentraler Aspekt dieser Grundsätze ist die Transparenz in der Geldanlage, die durch spezifische Ein- und Ausschlusskriterien erreicht wird. Diese Kriterien helfen den Kunden zu verstehen, welche Projekte und Unternehmen unterstützt werden und welche nicht. 

Die GLS Bank geht damit bewusst über die EU-Taxonomie-Verordnung und ESG-Kriterien hinaus, um sicherzustellen, dass alle Investitionen nicht nur finanziell, sondern auch ökologisch und sozial nachhaltig sind. Dies ermöglicht den Kunden, ihr Geld in Übereinstimmung mit ihren ethischen und nachhaltigen Überzeugungen anzulegen.

Trotz des starken Wachstums und individuellen Nachhaltigkeitsbemühungen von Banken und anderen Akteuren steht der Markt für nachhaltige Geldanlagen vor Herausforderungen. Mit zunehmender Regulierung, besseren Daten und wachsendem Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen dürfte sich der Markt jedoch weiter professionalisieren und an Bedeutung gewinnen.  

Herausforderungen und Chancen nachhaltiger Geldanlagen

Komplexe Messung und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitskriterien

Gefahr von Greenwashing durch unklare Nachhaltigkeitsversprechen

Nachhaltige Geldanlage erfordert zusätzliches Wissen für Anleger

Fazit: Nachhaltig ist nicht gleich nachhaltig

Für Anleger bieten nachhaltige Geldanlagen die Chance, finanzielle Ziele mit positiver sozialer und ökologischer Wirkung zu verbinden. Die sorgfältige Auswahl der Investments und das Abwägen von Risiken sind dabei unerlässlich, um die eigenen Nachhaltigkeitsziele bestmöglich umzusetzen. 

Neben Investitionen in erneuerbare Energien gewinnen auch andere Umweltthemen wie Wassermanagement und Biodiversität an Bedeutung. Anleger haben hier die Möglichkeit, gezielt in Lösungen für diese Herausforderungen zu investieren, von großen gesellschaftlichen Trends bis hin zu innovativen Nischentechnologien. 

Die Vielfalt an Möglichkeiten zeigt, dass nachhaltige Geldanlagen nicht nur für institutionelle Anleger, sondern auch für Privatanleger zugänglich sind. Mit der richtigen Auswahl und Strategie können Anleger sowohl finanzielle als auch nachhaltige Ziele erreichen. Unsere fünf Tipps für Einsteiger helfen Ihnen dabei.

Sie möchten direkt in nachhaltige Projekte investieren und damit einen Impact erzielen? Werfen Sie einen Blick auf die Projekte der GLS Crowd.

Investierbare Projekte

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Warnhinweis: Der Erwerb dieser Finanzinstrumente ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann niedriger ausfallen.

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